Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.
Maria Montessori

Wir sehen jedes Kind als Persönlichkeit und möchten es bei seiner Entwicklung unterstützen, sodass es

  • an Selbstständigkeit hinzugewinnt,
  • seine Freiräume zum eigenständigen Handeln hat um eigene Erfahrungen zu machen,
  • es in einer Atmosphäre handelt, die von Respekt und Vertrauen geprägt ist,
  • gemeinsam handeln und schaffen.

Pädagogisches Konzept

Wir sehen das Kind als eigenständige, individuelle Persönlichkeit, die wir achten und in seiner gesamten Entwicklung annehmen und akzeptieren. Der liebevolle Umgang soll dazu beitragen, dass das Kind in seinem Selbstbewusstsein und in der eigenen Wertschätzung gestärkt wird. Uns ist es wichtig, dass das Kind eigene Erfahrungen sammelt und in seiner Rolle als eigenständiges, lernendes Wesen seine Umwelt erforschen kann. Wir lassen dem Kind Freiräume zur Mitbestimmung damit eigene Ideen mit einfließen und eigen Vorstellungen umgesetzt werden können.

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist die Beobachtung des Kindes. Beobachtung ist ein fortlaufender Prozess und bedeutet in Kontakt mit dem Kind zu treten. Sie bietet uns die Möglichkeit zu erfahren, mit welchen Themen sich das Kind befasst und auseinandersetzt. Gleichzeitig wird der individuelle Entwicklungsstand des Kindes wahrgenommen. Die Beobachtungen werden zeitnah, schriftlich dokumentiert und bieten eine wichtige Grundlage die weitere Entwicklung des Kindes zu fördern und die eigene Arbeit zu reflektieren. Zur Feststellung des individuellen Entwicklungsstandes des einzelnen Kindes arbeiten wir mit Kuno Bellers Entwicklungstabelle, die sich an den Stärken und nicht an den Defiziten des Kindes orientiert. Alle Dokumentationen z.B. Zeichnungen des Kindes, Fotos von Lernsituationen und ähnlichem werden in einer „Dokumappe“, angelehnt an das schwedische Portfolio „Baum der Erkenntnis“ von Marianne und Lars Berger, gesammelt.

Feste und Feierlichkeiten sind ebenfalls Bestandteil in unserer Kita. Christliche Feste bieten eine Struktur mit zahlreichen Anreizen für kreative Angebote, sie vermitteln kulturelle Werte und helfen den Kindern sich im Jahreskreis zurechtzufinden.



Sprachkita

Über das Bundesfamilienministerium sind wir seit dem 1.1.2017 zur Sprach-Kita ernannt worden. Wir nehmen teil am Bundesprogram „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Unser Schwerpunkt liegt vorerst auf der alltagsintegrierten Sprachbildung, die nun zu einem festen Bestandteil in unserer ganzheitlichen Kindertagesbetreuung geworden ist. 

Sprache ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation, durch die Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht, Bedeutungen vermittelt, Erlebnisse verarbeitet, Erfahrungen ausgetauscht, Wünsche und Begehren kundgetan, Zusammenhänge verstanden und Handlungen geplant werden. Zugleich ist sie zwingende Voraussetzung für den Menschen, um am gesellschaftlichen Geschehen teilnehmen und Beziehungen aufbauen zu können. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist es, allen Kindern auf der Basis ihrer individuellen Möglichkeiten, die für sie notwendige Unterstützung zu kommen zu lassen Als Sprach-Kita bringen wir zum Ausdruck, dass wir sprachliche Bildung als wichtige Kompetenz für das Kind ansehen. In unserer Kita wird Sprache bedeutungsvoll in den alltäglichen Handlungen und in der Beziehungsarbeit mit den Kindern eingesetzt. Routinesituationen wie z.B. Mahlzeiten, Körperpflege und gemeinsames Spielen wird genutzt um Kinder sprachlich individuell zu begleiten. Bei Projekten und Ausflügen bietet es sich ebenfalls an den sozialen Umgang miteinander sprachlich gut weiterzuentwickeln. Somit kann die alltagsintegrierte sprachliche Bildung andere Angebote in der Sprachförderungen sinnvoll ergänzen.

Interkulturelle Erziehung

Die Kindertagesstätte ist ein Ort, wo Kinder gemeinsam lernen, spielen, handeln. Ein Ort, wo sie ihre eigene Identität im multikulturellen Rahmen bewusst wahrnehmen und stärken können, wo sie Bikulturalität und Bilingualität „einüben“ und leben können. Jedes Kind mit Migrationshintergrund bringt seine eigene Geschichte, seine unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und seine eigene Sprache mit, was auch eine Bereicherung für den ganzen Kindergarten bedeutet. Interkulturelle Erziehung ist seit Oktober 2012 ein zusätzlicher Bestandteil unserer Arbeit. ErzieherInnen, hierfür ausgebildete Fachkräfte, tragen dazu bei, kulturelle Unterschiede zu verstehen neue Impulse zu geben und das gemeinsame Miteinander zu stärken. Ziel der interkulturellen Arbeit ist es jedes einzelne Kind auf dem Hintergrund seiner familiären Erfahrungen und Möglichkeiten anzunehmen, es in seiner Entwicklung zu unterstützen und zu fördern und die multikulturelle Zusammensetzung der Gruppe als Erfahrungsfeld und Lernort für einen positiven, respektvollen und selbstverständlichen alltäglichen Umgang zu nutzen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Sprachförderung der Kinder. Die Sprachförderung findet mehrmals in der Woche in Kleingruppen statt und basiert auf Elke Schlösser´s Sprachprogramm „Wir verstehen uns gut – spielerisch Deutsch lernen“. Des weiteren gibt es ein bewegungsorientiertes Sprachförderungsangebot in der Turnhalle. 

Natur und Bewegung

Natur

Unser Kindergarten liegt am Rand des Waldes und unweit von Feldern. Die Natur lädt uns geradezu ein, ihre Gäste zu sein. Zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter werden sich die Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren auf „Spurensuche“ begeben. 

Es gibt viel zu entdecken: Was grünt und blüht am Wegesrand? Entdecken wir ein Reh? Welche Schätze warten darauf, gefunden zu werden? Nimmt die Maus reiß aus vor uns? Wie erklimmen wir gemeinsam einen Hügel? Es gibt eine Menge zu entdecken und zu erleben in der Natur, und ganz „nebenbei“ stärken die Kinder ihr Immunsystem, ihre Körpermuskulatur samt Körperspannung und entwickeln Sozialkompetenzen im hilfsbereiten und freundlichen Miteinander. In jeder Jahreszeit bieten wir den Kindern mehrere Naturtage an. 

Der Aufenthalt im Wald ermöglicht für die gesamte kindliche Entwicklung förderliche Erfahrungen, die in vergleichbarer Form und Vielfalt kaum in einem anderen Umfeld gemacht werden können. Im Wald können sich die Kinder unmittelbar als Teil der Natur erleben bzw. erfahren und eine individuelle Beziehung zu ihr aufbauen. Die Sensibilisierung der Sinne, das Hervorrufen von Neugier und Gefühlen ermöglicht den Aufbau einer positiven emotionalen Beziehung zur Natur als Grundlage für einen späteren verantwortungsvollen respektvollen und bewussten Umgang mit ihr. Im laufenden Kindergartenjahr wird nun eine feste Kindergruppe regelmäßig die Natur erkunden. Eine Gruppe von sechs bis maximal zehn Kindern begibt sich einmal die Woche hinaus, in die Natur. 

Wichtig ist dabei, dass den Kindern der Witterung entsprechende Kleidung zur Verfügung steht. Das setzt voraus, dass die Eltern rechtzeitig über die Ausflüge informiert werden. Bei allen Fragen rund ums „Natur erleben“ steht eine ErzieherIn. Eltern, Kinder und KollegInnen jederzeit gerne zur Verfügung

Bewegung

Mit viel Spiel und Spaß gehört die Sport- und Bewegungserziehung zu den besonders zu fördernden Kompetenzen des Kindes. Der motorische Entwicklungsprozess des Kindes kann in vielfältiger Weise gefördert werden und ist dabei für die Muskulatur und Haltung des Kindes wichtig aber unterstützen auch die kognitive Entwicklung. Mit Begeisterung werden die sportlichen Spiele von den Kindern angenommen, die neben motorischen Fähigkeiten z.B. Übungen zu Reaktionsfähigkeit, Geschicklichkeit, Ausdauer, Feinmotorik, Bewegungsgeschwindigkeit auch Übungen des Verhaltens in der Gruppe und Abwechslung von Anspannung und Entspannung vermitteln. Unserem Kindergarten steht uns für diese Art der sportlichen Aktivitäten der große Wolkengruppenraum zur Verfügung und für 4 Tage in der Woche sogar die große Mehrzweckhalle. Beide Räume sind mit Sportgeräten, Matten und den  unterschiedlichsten Sportutensilien sehr gut ausgestattet.

Kita und Schule

Nach den Sommerferien treffen sich die „neuen“ Vorschulkinder zu einer Kinderkonferenz. In dieser Sitzung überlegen sich die Kinder für ihre Zeit als Vorschulkind einen Namen. Dieser wird nach den gesammelten Vorschlägen mithilfe einer demokratischen Abstimmung (Mehrheit der vergebenen Punkte) ausgewählt. Die ErzieherInnen begleiten, versuchen jedoch die Kinder weitestgehend selbst den Konferenz durchzuführen um auch das Diskussionsverhalten der Kinder untereinander zu fördern. 

Über das gesamte Jahr werden die Vorschulkinder von zwei festen Fachkräften betreut, die auch die verschiedenen Aktionen der Kinder mit durchführen. Bei diesen Aktionen können die Kinder kindgerecht in die Erwachsenenwelt kennenlernen und in ihren Erfahrungsschatz aufnehmen. Für die Kinder sind diese Aktionen ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, es ist für sie etwas ganz Besonderes daran teilnehmen zu dürfen. Gleichzeitig sind die Kinder gefordert sich selbst eigenständiger zu organisieren, sich einen Überblick über sich und ihre Umgebung zu verschaffen und für sie wichtige Informationen mitzubekommen. 

Die Aktionen können sein:

  • Zahnarztbesuch (Angst nehmen, Forscherdrang unterstützen)
  • Zahlen-Geld-Glück (Bankwesen)
  • Zauberturnen (Soziale Interaktion und Gruppenarbeit)
  • Bib fit (Besuch der Bibliothek)
  • Schulbesuch/ Lehrerbesuch der Schule
  • Kulturangebote wie z.B. Theaterbesuche, Museumsbesuche
  • Forschertag der Grundschule
  • Lesetag der Grundschüler
  • Schultütenfest

Uns ist es wichtig mit den beiden Grundschulen unseres Einzugsgebietes, der Grundschule St. Martin in Remagen und der Grundschule in Oberwinter eng zusammen zu arbeiten, um den Kindern den Übergang vom Kindergarten in die Schule zu erleichtern. 

Die Zusammenarbeit mit beiden Schulen gestaltet sich folgendermaßen:

  • Regelmäßiger Austausch zwischen Erzieherinnen und Lehrerinnen über pädagogische Konzepte und die Einschulung
  • Gemeinsamer Elternabend mit dem Thema „Mein Kind kommt in die Schule“
  • Hospitation der Lehrerinnen im Kindergarten
  • Besuch der zukünftigen Schulkinder in ihrer Schule
  • Hospitation der Erzieherinnen in der ersten Klasse

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